Man wolte denn die Natllrliche tertia major, so sich über der ersten Note
befindet, mit Flei/3 in die mi'fWT verwandeln, welches zuweilen geschicht,
aiR:
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23) In denen GewlShnlichen Te'fWTisirenden Cadenxen, muB über der ersten
Note die Sexta major, wie auch über der andem tertia major gebraucht
werden. Jedoch, da sie sich auff re oder mi endigten, so ists in der Mitte
frey die Tertia mi'fWT drüber zu ge brauchen. 1 in Mittel. [oder also
nch Gelegenheit]
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24) Die ungewlShnlichen Cadentien, wie sie nicht gar wohl klingen, also
lind sie auch zu meiden. Sollte [aber] jemanden belieben einigen Choral
zur Unterstimme zu nehmen, so sich auf solche Art endigte, daß man diese
ungew6hnlichen Clauseln gebrauchen mi lBte, so ist flimehmlich dahin zu
sehen, daß zum wenigsten die andem Stimmen einen feinen formlichen SchluB
machen, welches der Tqnus [oder Inhalt des Stlickes) leicht lehren wird.
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25) Nach Belieben wird die 8tav verindert, wenn man entweder ein gantz Stl
ick per secundam etc. Mher oder tiefer transponiret, oder in der Mitten
de.. selben aus dem Satz der 8tav schreitet, welches, weil es nach
Belieben geschiehet, in regula nicht kann verfasset werden und besser aus
der Imitation guter Compqnisten genommen w ird.]
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Caput IV. Wie die Imperfect Consonantien adeinander toJpn
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1) Zwey oder mehr Sexten oder Tertien folgen recht aufeinander. AlB:
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2) Anff die Tertia folget die Sexta gar recht, wenn eine Stimme stille
stehet, die andere eine Quart springet. AlJl:
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3) Wenn beyde fallen, doch ist zu meiden was folget:
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4) Item, wann beyde steigen, [nur meide das]
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5) Auff die Ten folget die Sext gar gut, wenn sie gegen einander gehen.
AlB:
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6) Auff eine Sezta folget eine Tertia gut, wenn eine Stimme stille ltehet.
AlB: 7) Item, wenn lie beyde fallen. Doch meide folgendes:
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8) lIMn, wenn sie gegen 8inander gehen. AlB:
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9) Verbohten aber ists, aus der Sezta in die Tertia zu gehen, wenn beyde
Stimmen steigen.
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Caput V. Vom Gebraoch der Quinta und Tertia nacheinander
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1) Quinta gehet gar recht vor der Tertia her, wenn eine Stimme stille
.tehet:
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2) Item, wenn beyde hinauffgehen. AIB:
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3) Wenn sie beyde fallen, so solI die Oberste eine Qumta und die Unterste
ems Tertia fallen, die andem Arlen lind verbohten. I~ gut. verbothen.
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4) GegeDeinander gehen sie gar gut. AIB
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5) AuB der Tertia gehet man gar recht in die Quinta, wenn eine Stimme
stille stehet. AlB:
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6) Wenn sie aber beide fallen, so ists verbohten. ill:
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7) Allerdings aber ist verbohten, wenn sie miteinander hinauffgehen
wIlrden.
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8) Wenn sil1 aber also gegen einander gehen, so ists gar recht. AID:
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Die andem Arlen taugen nicht.
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Caput VI. Vom Gebraoeh der Octava Dod Tertia naeheioaoder
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1) Die Octava schickt sich wohl vor der Tertia, wenn eine Stimme stille
stehet:
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2) Item, wenn sie beide miteinander herunter gehen.
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FoIgendes aber ist zn meiden:
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3) Item, wenn sie gegeneinander gehen.
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4) Hingegen ists allerdings verbohten, aus der Octav in die Tertia zu
gehen, wenn beide hinau1l gehen.
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5) AuB der Tertia gehet man recht in die OcttJva, wenn eine Stimme ltille
ltehet:
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6) 118m, wenn sie beide hinauffgehen. wenn sie beide gegen einander gehen
!= Die anderen Exempel dieser Arten sind alle verbohten.
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8) Aber wenn man aus der Tertia in die Octav gehen wolte, wenn beide
Stimmen herunter gehen, so ists verbohten.
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Caput vn. Vom Gebraoch der Quiota und Sexta nacheinander
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1) Die Quinta leidet eine Sexta nach sich, wenn eine Stimme stille stehet.
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2) Wenn sie aber miteinander heruntergehen, so ists verbohten. AlB :
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5) Wenn sie beide hinauffgehen, so sind sie them gut, theils verbohten.
AlB:
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4) GegeD einander aber gehen sie gar gut:
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5) Die Quinta folget gleichermaBen recht auff die Sexta, wenn eine Stimme
stille Itehet. AlB:
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6) Item, wenn sie gegeneinander gehen, sind sie theils gut, theils auch
Mse:
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7) Mit einander aber dlirffen sie weder hinauff noch heruntergehen.
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Caput VIII. Yom Gebraoch der Octava ond Sexta oacheioaoder
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1) Auf die Octava folget die Sexta gar recht, wenn eine Stimme stille
stehet.
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2) Item, wenn beyde fallenj AlB:
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3) Item, wenn beyde Iteigen:
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Doch ilts .elten sa gebrauchen.
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4) Item in Motu Contrario ists recht. AlD:
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5) Auii' die Se:xta folget eine Octava gar recht, wenn eine Stimme stille
stehet:
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6) Item zuweilen, wenn .ie gegeneinander gehen:
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7) W enn sie aber mit einander auft'- oder niedergehen, so ists verbohten,
aiB:
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Caput IX. Von verbohteoen Spriingeo
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1) Verbohtene Sprlinge sind, wenn man aus einer Consonans in die andre ;
phend, solche Bewegung verursachet, die eine unangenehme Harmonie machet.
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2) Und sind zweyer Arthen, denn zuweilen springet nur eine Stimme und
nweilen aile beyde, wie aus vorhergehenden Exempeln zu ersehen. ..
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3) Solche Sprlinge sind mit allem FleiBe zu meiden, jedoch leidet diese
f,Begel etliche Exceptiones. AIB (1) darff man so gar scharff nicht acht
drauff !,.ben, in einem vielstimmigen Stlick, weil die Abwechselung der
Consonantien, . Iche in solchen erfordert wird, dasselbe entschuldiget,
doch solI man in allaobgesagte Sprlinge meiden in den auBersten Stimmen,
alB Discant und , oder welche Parley deren Stelle vertreten wllrde.
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Und wiewohl etliche nchie dliche Sprllnge in einem Bicinw, andere in einem
Tricinw, etliche ,iDem Quatuor und lonst wollen gemeidet wissen, so wird
doch, wer mir folget, alle solche Sprilnge in einem Stlicke das nicht mehr
al/l mit Vieren ist, mit FleiBe fliehen.
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In mehrstimmigen aber solche selten in die Mittel-Stimmen verstecken, und
die Alt- und Te'fWT-In8trumenta Ueber damit beschweren.
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(2) So wollen sie etlic he in denen Fugen zulaUen, denen folgen kann, wer
da will.
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Ich halte daflir, daß man solche Contm Subjecta zu einer Fugen machen
konne, daß selbige keine Mse Sprllnge haben dlirffen.
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(3) Heute lindet man viel der verbohtenen Sprlinge in denen Soliciniis g
egen den Rap, welche sich also entschnldigen lassen, daß der General-Rap
(den ein Organist mit vieren schlaget, und also aus dem Solicinw ein
Quinque machet) solche verstecket, doch rathe ich auch solches zu meiden.
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4) Eine andere Beschaffenheit hitte es in St!Jto Recitativo, wo sie
vielleicht eUicher a.ffecten zu gefallen zugelaUen werden.
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Caput X. V 00 denen Dissonantien
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1) Dissonantier1 sind solche IntervaUa, welche in zweyen Stimmen gegen
einander eine MiBhilligkeit oder MiB-Laut verursachen.
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2) Und sind zweyerley, denn eine Dissonans bleibt entweder alleweile
Dissonans, alB 2da 41 5ta und 7m. Oder wird zuweilen eine Consonans, wie
droben yon der Quarta gedacht worden.
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3) Und ob man zwar meinen wolte, die MiBhilligkeiten solten als Feinde der
Music, welche einen schlSnen Wohl-Laut zu ihrem Ende hat, verbohten seyn:
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So dennoch sind die Dissonantien, wenn sie kunstmaBig gebrauchet werden,
die vomehmste Zierde eines Stlickes und sollen dannenhero nur vermiedeD
werden, wenn sie ohne Grund der musikalischen Regeln, und also ohne
Annehmlichkeit seyn.
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4) Zu solchem Ende, nehmlich den Gebrauch der Dissonantien desto klarer zu
zeigen, hab ich eUiche Figuren erfunden, welche hoffenUich nicht
undienlich seyn werden.
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5) Ich theile sie aber di[ e )Umal in Figuras fundamentaks und
superficiales.
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6) Figuras fundamentaks nenne ich diejenigen, welche in der fundamental
CompositUm oder im alten sty to nicht weniger als in den liblichen Arthen
befindlich.
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7) Solche Figurarum Fundamentalium sind zweyj Nehmlich Ligatura und
Transitus.
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Caput XI. Von der Ligatur
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1) Ligatura, sonst auch Syncopatw genand, ist, wenn eine rIlckende Note
gegen einer Consonans und Dissonans zu linden.
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2) In solcher Ligatur ist folgendes zu beobachten: (1) daß lie sich
rIlcken mllBe, (2) daß ihre Helffte gut, d ie andere schlimm sey. (3)
daß die nächste anf die rIlckende foigende Note eine Secunda niedriger
stehe.
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3) Die Rl1ckung ist entweder offenbar, alB:
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4) Oder wird durch einen Punct an der Note hengend verstanden, wie in den
Exempeln zu sehen seyn wird. .
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5) In Tripelin gilt es gleich, ob das erste oder zweyte Theil des Tacts
falsch sey, das dritte muB gut leyn.
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6) Exempla dcr syncopirten Secunda.
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7) Exempla dcr syncopirten Quarta. Dabey zu mercken, wenn sich die
Oberstimme rlicket, so muB die untere stille stehen, oder eine Octava
fallen, wenn aber die untere rlicket, muB die obere eine Secunda steigen.
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8) Dahero sind folgende Exempel als falsch zu meiden:
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10) NB. Die Septima liBt sich alleine in der Oberstimme bin den.
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11) [Folgen etliche] Exempla der Syncopation [ en], so zwar wider obige
lauffen, doch aber gar viel gebrauchet werden. !~J J~~
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Caput XII. Vom Transito
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1) Transitus, welchen ich sonst auch Deminution geheiBen, ist, wenn
zwischen zweyen guten Noten eine falsche im nichsten IntervaUo ist.
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2) Und ist zweyerley, Regularis vellrregu1aris. Regel oder UnregelmaUig.
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3) Transitus reguiaris ist, wenn die anschlage nde Note consonans, die
andere aber Dis.onans ist.
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4) Bey dies em Transitu ist zu mercken (1) daß alle ungeraden Theile des
Tacts aus Consonantien bestehen sollen, denn das heiBe ich die
anschlagenden Noten.
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Es sind aber ungrade Theile des Tacts die erste Ralffte, [das erste] und
dritte Viertel.
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Das 1 te 3te und ffinffte, auch 7te Achttheil etc.
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1m Tripel muB die erate Note gut seyn; die andere und dritte, I: eine yon
beyden, nicht wohl beyde : I mlSgen dissonant seyn.
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(2) Daß auff die COOtsonans eine Dis sonans im nachsten IntervaUo folge,
und auf eine Dissonans abermal eine Consonans im nachsten IntervaUo,
[alB:]
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NB. AuB dies em Exempel eracheinet, daß auch die erste Note des Tacts im
Tripel klSnne falsch seyn in der mittelsten Note der Rlickung, daß aus
drey Noten zwey Tact werden.
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5) Transitus Irreguiaris ist, wenn die aDBchlagende Note falsch, die
folgende aber gut ist.
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6) Die Transitus Irreguiares sollen (1) selten gebrauchet werden, (2) die
verkleinerten Noten in Tranntu irTeguiari sollen nur herunter, nicht aber
hinauffgehen.
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(3) Ea solI eine kleine falsche Note anschlagen, eine [gleiche] andere
aber, die Secunda niedriger fallende, sie gut machen.
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1st eben aiR wenn es so stlinde:
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W orauB zu sehen, daß man die fallenden Tertien und Quarten auff solche
Malle starcken konne.
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Caput XIII. Von den Figuris Soperflcialibus ins gemein
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1) Billhero haben wir gehandelt die Figuras fundn:mentales. Wie nun die
Alten yon denselben nicht geschritten, also soH man auch derselben sich
bey ihren Arlen der Composition allein gebrauchen.
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2) Na chgehends hat man observiret, daß klinstliche Sanger auch
Instrumentisien, wann dergleichen Sachen zu machen gewesen, von den Noten
hier und dort etwas abgewichen, und also einige anmutige Art der F'iguTen
zu emnden AnlaU gegebenj denn was mit vernunfftig en Wohl-Laut kan
gesungen werden, mag man auch wohl setzen.
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3) Dahero haben die Componisten in vorigem Secula allbereits angefangen,
eines uud das andere zu setzen, was den vorigen unbekant, auch den
Unnrstandigen unzulaBlich geschienen, guten Ohren aber und .I.llusicis
annehmlich gewesen.
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4) BiB daß auff unsere Zeiten die Musica so hoch kommen, daß wegen
Menge der Figuren, absonderlich aber in dem neu erfundenen uud bisher
immer mehr ausgezierten Stylo Recitativo, sie wohl einer RhetoTica zu
vergleichen.
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5) Solche .F'iguTen und Satze aber, haben die alten Componisten zu ihrem
Grunde, und was durch solche nicht kann excusiret werden, dasselbige solI
billich aus der Composition als ein Ungeheuer auBgemustert werden.
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6) Es sind aber Figurae Superficiales, [ die] nachgesetzte[n):
Superjectio, Sub8umtio, Variatio, Jf.ultiplicatio, Ellipsis, RetaTdatio,
Heterolepsis, Quasitransitus unll Abruptio.
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Caput XIV. Von der Soperjectio
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1) Superjectio, insgemein Accentus genand, ist, wenn über eine Consonans
oder Dissonanx eine Note im nechsten Inwvallo drIlber gesetzet wird. ill:
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2) Dieser Accentus wird gebrauchet, wenn eine Stimme herunter gehet oder
auch springet.
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3) Doch ist zu mercken, daß gleich wie das Fundament der Cmnposition
nicht zulaBt, aus einer Dissonans einen Sprung zu thun, also man auch
nicht einen solchen libeln S prung mit dem Accentu zieren oder
entschuldigen konne.
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Caput XV. Von der Sobsomtion
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1) Subsumtio yon den Italianern CercaT delta 1Wta. genennet, ist, wenn ich
einer Note im nachsten InteTvallo etwas unterwerte hinzusetze.
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2) Und ist zweyerley: Denn man entwedel' dem Anfange oder dem Ende der
Note unten etwas anhenget.
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3) Wenn man dem Anfange unten etwas anhenget, so konte man sie
Subsumtionem praepositimm nennen wie in dies em E:l:empel.
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4) Wenn man der Note am Ende eine anhanget, so konte man sie Subsumtionem
postpositivam nennen: In singenden Sachen heiLlen sie die Italianer
zuweilen AnticipatUme de/fa Sillaba, zuweilen Cerca1
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